Nicht all diese Tänze stammen aus Lateinamerika, wurden aber dennoch aufgrund ihrer Charakteristik vom Weltverband unter dem Begriff „Latein“ zusammengefasst. Die größte Gemeinsamkeit dieser Paartänze, sind die langsamen und schnellen Bewegungen im abrupten Wechsel. Das Ziel ist nicht die Harmonie wie sie beim Walzer erzielt wird, es ist vielmehr oftmals eine dramaturgische Geschichte die durch den Tanz erzählt wird.
Cha Cha Cha
Dieser moderne Paartanz stammt aus Kuba und wurde über den Amerikanischen Kontinent bis zu uns getragen. Bei diesem doch recht sportlichen Tanzstil benötigt man dennoch wenig Platz, da er zumeist auf der Stelle getanzt wird. Die Figuren Wechseln von meist halboffenen zu offenen mit viel Bewegung im Hüftbereich.
Rumba
Die rhythmische Rumba fand in den 1930er Jahren ihren Weg nach Europa. Und aus dieser schweren Geburt entwickelten sich im Laufe der Zeit zwei Varianten: "Square Rumba" als etwas leichter zu tanzende und die "Kubanische Rumba" als schwere Variante. Die werbenden und erotischen Elemente, die eng umschlungenen und verdrehten Körper sind das Markenzeichen eines gut getanzten Rumba und laden zum wetteifern ein.
Jive
Um 1940 brachten die US-Soldaten die "ordinären" Tänze nach Europa. Aus diesen afroamerikanischen Tanzformen wurde in England der Jive entwickelt. Schwingende Hüftbewegungen und offene Tanzfiguren bestimmen diese Art des Paartanzes im 4⁄4-Takt.
Samba
Im laufe des 19. Jahrhunderts ließen sich die Brasilianer von den Trommeln und den afrikanischen Volkstänzen inspirieren und daraus entstand der Samba. Dieser wurde in Europa doch stark vereinfacht. Durch die Schrittfolgen, die schnellen Bewegungen und das Bouncen, nimmt das Tanzpaar bei diesem Gesellschaftstanz das gesamte Parkett ein. Der nochmals vereinfachte Disco-Samba ist gerade für Anfänger eine leicht zu erlernende Variante.
Salsa
Die Kolonialisten auf Kuba, sowohl französische als auch spanische, vermischten Ihre Bräuche und Stile mit denen der Einheimischen. Daraus entstand 1791 die erste Salsa (Soße). Im späteren Verlauf prägten weitere Tänze, allem voran in den USA verschiedenste Salsa-Stilarten. Erst in den 80ern gelang auch der Durchbruch an deutschen Tanzschulen.
Merengue
In den 1930er Jahren wurde der Merengue in der Dominikanischen Republik als Propagandamittel benutzt und europäisiert. Der Stil an sich ist im 2⁄4-Takt angesiedelt wird allerdings zu sehr vielen Musikrichtungen getanzt. Zu jedem Taktschlag erfolgt eine Fußbewegung, die sehr sinnliche & körperbetonte Tanzweise erinnert an Salsa. Mittlerweile gehört der Merengue zum Kulturgut der DomRep und wird durch unzählige Festivitäten gefeiert.
Bachata
Nach dem Ursprung in den 1960er Jahren tat sich die neue Musik und Tanzrichtung aus der Dominikanischen Republik international sehr schwer. Oftmals von 1970 für 20 Jahre als vulgär abgetan kam erst durch den Gitarrensound der 90er die Popularität. Durch die heutigen R&B und Pop-Elemente wirkt der Tanz sehr modern.